Bewegung und Sport
Bewegung und Sport sind auch und gerade bei Multipler Sklerose wichtig und absolut empfehlenswert. Aber es kommt natürlich auf das richtige Maß an, ohne sich zu überfordern. Und es gibt auch durchaus Sportarten, die nicht so empfehlenswert sind.
Grundsätzlich muss man allen Menschen, deren körperliche Fitness eingeschränkt ist, von gefährlichen und unfallträchtigen Sportarten abraten. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn Sie gerade unter Beschwerden wie Gleichgewichtsstörungen, Muskelschwäche oder starker Erschöpfung leiden. Und auch wenn Sie festgestellt haben, dass körperliche Erhitzung zur Verschlechterung Ihrer Symptome führt (Uhthoff-Phänomen), ist Zurückhaltung angebracht. Wobei es natürlich auch hier immer auf das Maß ankommt. Beispiel Skifahren: Ein halbwegs gemächliches Heruntergleiten auf der blauen Piste ist etwas anderes als das Herunterpreschen im Tiefschnee.
Folgende Regeln zum Thema Sport sollten Sie mit MS in jedem Fall beachten:
- Teilen Sie Ihrem Arzt Ihr Sport-Vorhaben mit und holen Sie sich seinen Rat ein!
- Versuchen Sie sich ruhig in mehr als einer Sportart und beurteilen Sie dann, was Spaß macht und Ihnen gut tut. Nutzen Sie Schnupperstunden in Sportclubs und -studios oder Tanzschulen.
- Beginnen Sie den Sport langsam und bauen Sie langsam Kondition und Kraft auf. Vermeiden Sie beim Sport Stress und Leistungsdruck. Maßstab aller Leistung und auch des Spaßes sind allein Sie und Ihr Körper.
- Ein akuter MS-Schub macht meist ein Kürzertreten erforderlich. Vermeiden Sie Überanstrengungen.
- Vermeiden Sie längere Sportpausen und trainieren Sie möglichst regelmäßig.
- Meiden Sie Sport bei zu warmen Umgebungstemperaturen (besonders im Sommer zur Mittagszeit, bei praller Sonne aber auch in überheizten Räumen).
- Vermeiden Sie Überanstrengung. Bei bekanntem Uhthoff-Phänomen sollten Sie Ihr Ausdauertraining lieber mit reduzierter Intensität betreiben.
- Sport im Wasser sorgt für Kühlung. Dabei sollte die Wassertemperatur aber nicht über 28 Grad Celsius betragen.
- Sorgen Sie für Abkühlung durch kalte Getränke und Lutschen von Eiswürfeln. Und nach dem Sport hilft langsame Abkühlung durch Duschen oder kalte Fußbäder.
- Tragen Sie zur sportlichen Aktivität passende, atmungsaktive Kleidung. Abkühlung verschafft auch sogenannte Kühlkleidung (wie Westen mit Kühlaggregaten).
MS-Podcast-Folgen zum Thema:
Alina ist ausgebildete Physiotherapeutin und anerkannte Hippotherapeutin. MS-Betroffene profitieren bei ihr von der Hippotherapie:
„Ich sehe immer wieder, wie man auch Leute motivieren kann auf Pferden, die eigentlich eher so einen depressiven Ausdruck hatten.“ Sie sagt, dass wenn „MS typische Anzeichen wie eine Spastik, ein Rigor, ein Tremor vorhanden sind, das alles positiv über die Hippotherapie beeinflusst wird.“
Steve erzählt, wie wichtig Sport und Bewegung für jeden von uns sind. Früher hat er professionell Fußball gespielt. Heute sagt er:
„Ich mache zum Beispiel fast täglich mein - ja nicht Rehasport, wie heißt es? Physiotherapiesport.“ Dabei ist ihm wichtig: „Ich soll auf meinen Körper hören. Also wenn es mir nicht gut geht, soll ich es nicht machen, was ich auch immer mache.“
Krankengymnastik, Ergotherapie und Physiotherapie sind für Meinhard besonders wichtig. Meinhard ist auf den Rollstuhl angewiesen und erfährt zu Hause Unterstützung:
„Die Therapeuten kommen zu mir nach Hause. Zweimal die Woche Physiotherapie, also jetzt Krankengymnastik plus Lymphdrainage, zweimal die Woche auch Ergotherapie. Also da bin ich gut versorgt.“
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