So war mein Jahr 2020
Gefühlt hat das Jahr noch gar nicht richtig Fahrt aufgenommen und ist nun schon wieder vorbei. 2020 war ein aufregendes, turbulentes, schönes und anstrengendes Jahr. Ich teile ein paar meiner Meilensteine und Erinnerungen der letzten Monate mit dir.
Das Jahr wurde direkt mit einem besonderen Highlight eingeläutet: Im Januar bin ich nach Berlin gereist, um Sequenzen für einen kleinen „Film“ für eine MS Kampagne zu drehen – das war eine ganz tolle und neue Erfahrung.
Im März musste diese erste Euphorie leider den ernüchternden Ausgangsbeschränkungen weichen … Mit ihnen tauchten viele Sorgen und Ängste auf. Glücklicherweise war die MS weitgehend gnädig mit mir. Für mich ging es im April ins Kontroll-MRT – ich glaube, du weißt, wie aufregend das ist. Die Stunde der Wahrheit: Tatsächlich hatte ich neue Läsionen dazubekommen. Keine schöne Nachrichten, aber man muss auch berücksichtigen, dass ich eine Schwangerschaft hinter mir hatte und derzeit stillte. Somit nahm ich seit 19 Monaten keine Medikamente mehr ein. Ich nahm es als Zeichen, dass die MS da ist, schlummert und ich etwas tun musste. Ich entschied mich also dazu, abzustillen und wieder mit der Therapie zu beginnen. Theo machte es mir relativ leicht, und bis auf die anfänglichen Nebenwirkungen der Therapie klappte alles sehr gut.
Im Mai wurde ich dreißig Jahre alt. Tja, ich wollte meinen Geburtstag eigentlich so richtig groß feiern; daraus wurde unter diesen besonderen Umständen nichts. Und dann platzte auch noch unser Urlaub aufgrund von Corona. Zum Glück konnten wir diesen im Juni nachholen und wunderschöne, erholsame Tage auf einem Bauernhof im Allgäu verbringen. Der Sommer war zu meinem Glück nicht ganz so heiß bei uns und das Uhthoff-Phänomen ließ mich meist in Ruhe. Ich hatte diesen Sommer aber auch das erste Mal eine Kühlweste, die mir half! Eine kostspielige Anschaffung, die sich aber wirklich gelohnt hat.
Im August stand dann die wohl größte Veränderung für mich persönlich an: Emil kam in den Kindergarten. Es fiel mir nicht so leicht, ihn loszulassen, aber er machte es ganz toll und hat unglaublich viel Spaß dort. Ich wurde im Kindergarten allerdings auch mit der MS konfrontiert, als die Frage aufkam: „Gibt es denn zu Hause Besonderheiten?“ Ich sagte natürlich die Wahrheit und erntete mitleidvolle Blicke und Sprachlosigkeit. Dies brachte mich eine Zeit zum Nachdenken ... bin ich anders? Am meisten ärgerte ich mich darüber, dass ich mir solche Gedanken überhaupt machen „musste“ – meine Wut richtete sich gegen die MS.
Immerhin zeigte mein Kontroll-MRT Ende September keinerlei Verschlechterungen. Ich war so erleichtert darüber, dass die Therapie wirkte.
Auch die MS-Community hatte im Lauf dieses Jahres einen besonderen Stellenwert für mich und ich möchte ihr daher meinen Dank aussprechen. Der Austausch funktioniert einfach hervorragend. Bei Fragen, Sorgen und Ängsten seid ihr da! Immer freundlich und respektvoll. Ich durfte auch 2020 viele tolle Menschen kennenlernen; daraus haben sich richtige Freundschaften entwickelt. Besonders hervorheben möchte ich zwei ganz wundervolle Menschen. Zwei sehr inspirierende Frauen für mich: Die liebe Andrea (@yc_yogacraft) und die liebe Nele (@ms.perspektive). Beide sind nicht nur richtig nette Blogger-Kolleginnen, sondern haben auch einen absolut empfehlenswerten Podcast. Beide Podcasts höre ich regelmäßig. Alleine Andreas Stimme erdet mich irgendwie total und ich fühle mich hinterher richtig gut. Neles Podcast ist super interessant und ich lerne immer wieder etwas Neues über MS dazu. Die MS-Community ist wie eine große Familie, keiner ist allein und wir fangen uns gegenseitig auf. Ich bin sehr froh und dankbar ein Teil davon zu sein.
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