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MS-Kolumne

Berufliche Umorientierung – Studieren mit MS und Kindern

Nadines Kolumne

Wie der Titel schon verrät, geht es in dieser Kolumne um etwas völlig Neues – ich schlage einen neuen beruflichen Weg ein. Ich beginne ab März ein Studium – sehr aufregend! Du fragst dich nun bestimmt, was ich studieren werde: Ich werde bzw. möchte Gesundheitspädagogin/Gesundheitsberaterin werden. Ich werde drei Studienabschlüsse anstreben: Ernährungsberatung, Entspannungspädagogie und spezielle Gesundheitspädagogik. Dies macht mich dann zur Gesundheitsberaterin.

 

Wie ich zu dem Schritt kam
Ich bin gelernte Krankenschwester und liebe diesen Beruf. Ich glaube, ich brauche nicht groß zu erwähnen, wie anstrengend und belastend diese Arbeit aber auch ist. Ich musste mir schmerzlich eingestehen, dass ich es körperlich in der Klinik nicht mehr schaffen werde. Diese Erkenntnis tat anfänglich sehr weh. Aber ich selbst weiß, dass der Beruf mir und meiner MS nicht gut tun würde. Wenn ich arbeite, möchte ich 100 Prozent geben, für meine Patienten und meine Kollegen. Sollte ich krank werden, möchte ich kein schlechtes Gewissen haben, dass wegen mir die Schicht unterbesetzt ist. Ich war nun viereinhalb Jahre in Elternzeit und Elternsein ist auch anstrengend, aber anders anstrengend.


Mir geht es aktuell körperlich sehr gut; meine MS ist ruhig und ich fühle mich gut. Der Kleine kommt jetzt in den Kindergarten und für mich stand sofort fest: Ich möchte wieder arbeiten gehen. Klinik fällt raus, also war mein erster Plan, als Arzthelferin vormittags etwas zu arbeiten. Wenn ich aber genau in mich hineinhöre, ist es nicht das, was ich wirklich machen möchte. Plötzlich kam mir der Gedanke, dass ich erst bin 31 Jahre alt bin und (hoffentlich) noch einige Jahre vor mir habe – in dieser Zeit möchte ich beruflich etwas machen, wofür mein Herz brennt. Ich redete viel mit meinem Mann, er unterstützte mich bei allem und sagte: „Mach, was du willst und was dich glücklich macht, wir kriegen das schon hin.“ Der Beruf des/der ErnährungsberaterIn geistert mir schon sehr lange durch den Kopf. Ich weiß aus Erfahrung, was man mit Ernährung alles beeinflussen kann und möchte es anderen gerne weitergeben. Als ich begann mich zu informieren, stieß ich auf den Gesundheitspädagogen und ich wusste sofort: Genau das möchte ich machen! Da ich aus einem medizinischen Beruf komme, ist das kein Problem. Ich habe Kontakt zu Menschen, das liebe und brauche ich; mit Gesundheit und Krankheit – voll mein Ding!

 

Der Ablauf
Das Studium ist ein Fernstudium und dauert ca. 20 Monate. Da ich kleine Kinder habe, die immer Priorität haben und ich es selbst auch überhaupt nicht mag, mir irgendwelche fixen Zeitpläne zu setzen, plane ich grob mit 24 Monaten. Wenn es dann noch länger dauert, ist es auch ok. Wir wissen doch alle, dass das Leben nicht planbar ist. Fällt der Kindergarten aus oder eines der Kinder ist krank, bin ich selbstverständlich für sie da. Brauche ich eine Pause oder bin selbst krank, dann nehme ich mir auch die Zeit. Das Studium beinhaltet drei Abschlüsse. Der Vorteil daran ist: Wenn ich eins dieser drei Module abgeschlossen habe, kann ich direkt darin arbeiten und die anderen nebenbei weiter studieren. Ich werde ein paar Wochenendseminare in Präsenz in Mannheim und Speyer machen, darauf freue ich mich schon.

 

Vielleicht für dich als Tipp: Da ich schwerbehindert bin, habe ich einen Rabatt auf das Studium bekommen. Ich hätte diese Möglichkeit tatsächlich fast überlesen. Informiere dich ausführlich oder lass dich beraten.

 

Das Ziel
Als erstes möchte ich für mich Studieren. Die Themen interessieren mich persönlich sehr. Aktuell kann ich mir vorstellen, mich dann damit selbstständig zu machen. Dann kann ich für mich arbeiten und wenn ich eine Zeit mal kürzertreten muss, dann ist es so. Ich bräuchte aber gegenüber weiteren KollegInnen kein schlechtes Gewissen zu haben. Aber mal sehen, was bis dahin passiert. Ich möchte als selbst Betroffene die Brücke zu anderen schlagen und Menschen helfen ihre Gesundheit zu fördern. Denn wir haben nur dieses eine Leben und unser Körper ist das Wertvollste, was wir besitzen.

 

Ich freue mich wirklich sehr auf die neue Herausforderung, bin ganz gespannt und mir sicher, viel für mich selbst mitnehmen zu können.

 


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